Heroin-Projekt: Blockadehaltung der CDU / CSU im Bund bringt Schwerstabhängige in Lebensgefahr

Ein Projekt, mit dem alle nur gute Erfahrungen gemacht haben, so kurz und bündig bewertet Dr. Gudrun Koch, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, die Ergebnisse des Heroin-Modellprojekts, das zur Mitte des nächsten Jahres auslaufen soll.
Der Gesundheitszustand der Betroffenen hat sich erheblich verbessert, etliche konnten sich zu weiterführenden Behandlungen entscheiden. Die Beschaffungskriminalität ist deutlich rückläufig. Die Gefahr der Weiterverbreitung von lebensgefährlichen Infektionskrankheiten ist gesunken, resümiert Gudrun Koch. Mediziner der MHH, der zuständige Sozial-Dezernent Thomas Walter sowie der städtische Projektträger STEP sind sich über den Erfolg der kontrollierten Heroinabgabe an therapieresistente Süchtige ebenfalls einig.
Obwohl das Projekt in bundesweit sieben Städten mit ausnahmslos positiven Resultaten durchgeführt wurde, blockieren CDU/CSU im Bundestag eine kontrollierte Heroinvergabe auf Rezept. Nach anfänglich positiven Signalen hängt die Entscheidung derzeit im politischen Gestrüpp. Die Sozialpolitikerin Koch sieht jetzt die CDU-Landesregierung in der Pflicht. Gemeinsam mit dem grünen Koalitionspartner fordern wir die CDU auf, schnellstens eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung und des Arzneimittelgesetzes zu starten, damit Diamorphin (reines Heroin) Schwerstopiatabhängigen nach Auslaufen des Heroin-Modellprojekts verabreicht werden kann.
Ohne eine entsprechende gesetzliche Änderung in Betäubungsmittelgesetz und Arzneimittelverordnung ist die Heroinvergabe nach Auslaufen des Modellprojekts wieder illegal. Für die jetzt noch 35 Teilnehmer ist die kontrollierte Abgabe von Heroin die letzte Möglichkeit, sich aus der Drogenszene zu lösen.

Weiterführende Informationen erhalten sie bei: Dr. Gudrun Koch, sozialpolitische Sprecherin, 0160 - 7837435