"Die aktuelle Situation für Menschen ohne Obdach ruft nach Weiterentwicklung der Konzepte zur Unterbringung", erklärt die Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion Hannover Christine Kastning. Anlass für diese Forderung ist die Unterbringung zweier Roma-Familien in einer Vahrenwalder Turnhalle, nachdem das von ihnen zuvor bewohnte, in privatem Besitz befindliche Haus aus Sicherheitsgründen geräumt werden musste.

„Die Unterbringungsform ist sicherlich nicht das, was wir uns als Best Practice wünschen würden“, so Kastning. „Der in der Presse geäußerte Vorwurf, die Turnhalle sei nicht mehr als ein Matratzenlager ist jedoch definitiv falsch. Jeder der 27 Menschen hat ein eigenes Bett, jede Familie einen eigenen Kühlschrank. Mit Schränken und Vorhängen wird versucht, etwas Privatsphäre zu schaffen und am Freitag wird ein Sanitärcontainer angeliefert, so dass dann Frauen und Männer getrennt duschen können.“

In die Zukunft blickend sei klar, dass die steigende Zahl von Menschen, die aus den Ländern Südosteuropas vor Repressionen, Unterdrückung und der Angst vor sozialer und wirtschaftlicher Verelendung flüchten, die Stadt vor eine große Herausforderung stellen werden: „Wir brauchen neue Konzepte, wie wir diese Menschen, oftmals auch Kinder, gut unterbringen können. So schnell, wie wir die Unterkünfte brauchen, kann die Verwaltung sie kaum befriedigend zur Verfügung stellen“, so die Fraktionsvorsitzende. „Wir werden prüfen müssen, wie wir weiter mit dem Thema umgehen und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.“ Alle Kommunen stehen in diesem Zusammenhang vor großen Herausforderungen, deshalb muss es einen interkommunalen Dialog geben.